Kenias erste schwimmende Photovoltaik-Anlage 

Nachhaltige solare Energieerzeugung mit Mehrwert


7. Mai 2021

Premiere für den blueplanet 20.0 TL3 von KACO new energy: Erstmals kommt der Wechselrichter in einer schwimmenden Photovoltaik-Anlage in Afrika zum Einsatz. Das System wurde auf einem Wasserreservoir der Rift Valley Roses Farm in Kenia installiert und jüngst in Betrieb genommen. Hier lesen Sie, welche Vorteile diese Art der Installation hat, wie das Projekt durch Crowdinvesting zustande gekommen ist und wie ein solcher Ansatz die nachhaltige Energieerzeugung auf globaler Ebene steigern kann.

Schwimmende Photovoltaik-Anlagen sind bereits bekannt und praxiserprobt. Ihr Einsatz auf ausgedienten, gefluteten Tagebaustätten ist keine Seltenheit. Dieses Potenzial hat das Fraunhofer ISE letztes Jahr eigens für Braunkohle-Tagebauseen analysiert – mit positivem Ergebnis

Ein offensichtlicher Vorteil ist die effizientere Raumnutzung gegenüber landgebundenen Solarparks, da schwimmende Anlagen immer ohne die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen auskommen. Außerdem wirkt sich die Wasserfläche positiv auf die Betriebstemperatur der Solarmodule aus, was sich in höheren Erträgen widerspiegelt.

Beide Punkte spielten eine Rolle bei der Umsetzung des Projekts der Rift Valley Rosenfarm in Kenia. Der Ort, Naivasha, liegt in der Nähe des Äquators. Die Rosenfarm befindet sich auf einer Höhe von 2.250 Metern an den Hängen der Aberdare Mountains. Dort herrscht gemäßigtes Klima und die Betriebstemperatur der Module ist nicht zu hoch. Die gleichbleibend hohe Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr hinweg sorgt für sehr gute Erträge. 

Durch den Bau der 69 kW Photovoltaik-Anlage auf einem eigenen Wasserreservoir musste keine Fläche, die einer anderen Nutzung dienlich sein könnte, gesucht oder gar angekauft werden. Die Wasserreservoirs, in denen Regenwasser gespeichert wird, zeigen auch die Bedeutung der Ressource Wasser für die Rosenfarm. Vor diesem Hintergrund kann schwimmende Photovoltaik noch zwei weitere Vorteile vorweisen: Die Beschattung der Wasserfläche verringert die Verdunstung und schützt vor Algenbildung. 

Die Anlage ermöglicht es den Betreibern der Rosenfarm darüber hinaus, Energiekosten zu sparen und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die erzeugte Energie verringert maßgeblich den Netzbezug. Zusammen mit einer weiteren Photovoltaik-Anlage mit 75 kWp, die 2019 installiert wurde, deckt Rift Valley Roses somit bis zu 60 % des Strombedarfs mit Solarenergie – entsprechend einer Einsparung von rund 136 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Initiiert wurden beide Projekte von der ecoligo GmbH aus Berlin. Das Unternehmen setzt die Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen EPC-Partnern um und kümmert sich auch um den langfristigen Betrieb.

Bilder: ecoligo GmbH, www.ecoligo.com

Am Anfang steht dem Einsatz von Photovoltaik – gerade in Afrika – dennoch oft eine Hürde im Weg: die Finanzierung. Welch treffendere Idee für die Umsetzung dezentraler Energiegewinnung als durch dezentrale Finanzierung? Energie jeweils verteilt genau dort erzeugen, wo sie gebraucht wird, und die Finanzierung ebenfalls aus vielen kleinen Kanälen fließen lassen. Das ist in Deutschland oft in Energiegenossenschaften organisiert. Anderswo tritt Crowdinvesting an diese Stelle.

So geschehen im Fall von Rift Valley Roses. Und wieder mit der Hilfe von ecoligo: Auf deren Finanzierungsplattform www.ecoligo.investments fanden sich schnell 200 Crowdinvestoren, die es ermöglichten, das Projekt ohne große Investitionskosten für die kenianischen Farmer anzustoßen. Die Einnahmen aus dem Projektbetrieb generieren über eine feste Kreditlaufzeit jährliche Zinsen für die privaten Investoren. Auf diese Weise bekämpfen Crowdinvestoren aktiv den Klimawandel und unterstützen eine nachhaltige Energiewirtschaft in Schwellenländern. 

Bei den Wasserreservoirs handelt es sich um Süßwasser. Selbstverständlich können sich schwimmende Photovoltaik-Anlagen aber auch in Küstennähe befinden. Die salzhaltige Luft am Meer erfordert jedoch besondere Schutzmaßnahmen: Der blueplanet 20.0 TL3, der hier zum ersten Mal für eine schwimmendes System in Afrika genutzt wird, hat deshalb nicht nur die Schutzart IP65, die den Wechselrichter gegen Staub und Strahlwasser schützt; als OD+ Version ist er darüber hinaus mit einer speziellen Beschichtung verfügbar, um ihn widerstandsfähiger gegen Salzkorrosion zu machen. 

Je größer eine schwimmende Photovoltaik-Anlage ist, je mehr tritt ein weiterer Vorteil der String-Wechselrichter von KACO new energy zutage. Das „Virtual Central“ Design erlaubt es, alle Wechselrichter – bestenfalls sogar zusammen mit der Verteilertechnik – an einem Ort zu platzieren. Ist diese Technikzone nicht auf der schwimmenden Plattform, sondern an Land, werden die Installationsarbeiten und die Wartung erheblich vereinfacht. Abgesehen von den Modulen befindet sich auf der Plattform lediglich eine geringe Anzahl wartungsarmer DC-Combiner. Von diesen Strangsammlern müssen dann nur wenige Leitungen bis zu den Wechselrichtern gelegt werden.